Freiwasserschwimmen – Eine Erklärung
Unter dem Freiwasserschwimmen ist eine Leistungssportart zu verstehen, die sich über längere Distanzen in offenen Gewässern abspielt. Im Welt-Schwimmverband FINA wird die Sportart als Open Water Swimming geführt. Neben der offiziellen deutschen Übersetzung „Freiwasserschwimmen“ wird sie hierzulande auch als Langstreckenschwimmen betitelt.
Als internationale Wettkämpfe der Freiwasserschwimmer galt von 2000 bis 2010 die Freiwasserweltmeisterschaften und die seit 1989 bestehende Freiwassereuropameisterschaften. Beide Veranstaltungen wurden bzw. werden im Zweijahresrhythmus ausgetragen. Weiterhin gab es Wettkämpfe über die Distanzen von 5 km, 10 km und 25 km, sowohl für Frauen als auch für Männer. Bei den Europameisterschaften wird zusätzlich noch ein Teamwettbewerb über 5 km angeboten. Die Olympischen Sommerspiele haben seit 2008 die Sportart ebenfalls im Programm. Der dortige Schwimm-Marathon wird über die Strecke von 10 km von Frauen und Männern ausgetragen. Die längste Distanz, über die die Sportart offiziell bisher ausgeübt wurde, sind 88 km. Erreicht wurden sie während dem Freiwasser-Schwimm-Grand-Prix in Argentinien.
Neben den auf internationaler Ebene organisierten und durchgeführten Wettbewerben gibt es gerade in Deutschland einige lokale Turniere des Freiwasserschwimmens. Zu erwähnen sind hierbei das Sundschwimmen, Müritzschwimmen, Strauseeschwimmen, das Neujahrsschwimmen im Rhein und zuletzt das Blaue Band. Auch die Österreicher haben mit dem Earl of Pearl, dem best-trip backwaterman und dem best-trip backwaterman ebenfalls ein paar Freiwasserwettkämpfe vorzuweisen.
Da das Freiwasserschwimmen zu den Ausdauersportarten zählt, ist es wichtig in sehr guter Kondition zu sein, wenn man an einem der Wettkämpfe teilnehmen will. Erschwerend zum stetigen Ausdauerverlust durch das Schwimmen kommen die Kälte des Wassers und der Verzicht auf Nahrung während des Wettkampfes hinzu.
Die Freiwasser DM 2014
Auch in Deutschland werden offizielle Wettkämpfe im Freiwasserschwimmen ausgetragen. Die erste Deutsche Meisterschaft fand 1995 in Burghausen statt, wohin sie seit dem zweimal zurückkehrte. Im jährlichen Rhythmus wird der Deutsche Meister sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ermittelt. Geschwommen werden über die Distanzen von 5 km und 10 km.
Im Jahr 2014 fand die Deutsche Meisterschaft vom 3. Bis 6. Juli in Hamburg statt. Der Sieger der Herren war Thomas Lurz über 5 km und Rob Muffels über die doppelte Strecke. Muffels konnte mit seinem Sieg seinen Titel verteidigen. Für Lurz bedeutete dieser Triumph den Gewinn des 28. Nationalen Meistertitels. Er gilt somit als der erfolgreichste Schwimmer bei Turnieren des Freiwasserschwimmens. Der Bruder von Thomas Lurz, Stefan Lurz, ist der Bundestrainer der Herren und Damen. Bei den Frauen konnten Patricia-Lucia Wartenberg und Isabelle Härle die Wettbewerbe für sich entscheiden. Wartenberg holte nur zwei Tage zuvor den deutschen Meistertitel im 5-km-Time-Trial. Isabelle Härle war zum Zeitpunkt des Wettkampfes erst 18 Jahre alt und somit eine der jüngsten Teilnehmerinnen. Während den Meisterschaften konnten sich sechs Sportler aufgrund ihrer guten Zeit für die EM qualifizieren.
Austragungsort war die Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe. Die Strecke über 25 km sowie ein Team-Wettbewerb waren nicht Teil des Programms. Dafür gab es ein 1000 m Jedermann-Schwimmen, an dem jeder interessierte teilnehmen konnte. Insgesamt traten zu diesem Schwimmen 134 Teilnehmer an. Für Unruhen sorgte am zweiten Wettkampftag ein Gewitter, weshalb das Schwimmen über die 2,5 km abgebrochen werden musste.